24 Okt
Kader Herren 1 23/24
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05 Jun
Herren 1
Nach 13 Jahren bei den „Meerbachspatzen“ hat der 38-Jährige nun seine Laufbahn beendet.
Weltweit gibt es etwa 2 500 Sorten Birnen. Nashi-Birnen, Williams-Birnen, und viele, viele weitere, große wie kleine. Doch diese hier ist garantiert keine Zwergbirne, und die gibt es einzig und allein bei der HSG Nienburg – beziehungsweise gab es, denn für Christopher „Birne“ Fraj ist nun Schluss. Nach 13 Jahren bei den „Meerbachspatzen“ hat der 38-Jährige nun seine Laufbahn beendet.
Beim letzten Heimspiel der HSG gegen den TuS Rotenburg (31:24-Sieg) in der Handball-Oberliga wurde der langjährige Torhüter nun in den Vorruhestand verabschiedet. Doch ganz wird das Team von Coach Carsten Thomas nicht auf ihren Routinier zwischen den Pfosten verzichten müssen: Insofern Not am Mann ist, wird er aushelfen.
„Es wurde bereits hell“, lacht „Birne“ Fraj. Die Party nach dem entscheidenden Sieg zur Oberliga-Meisterschaft war lang, die Nacht kurz, und „Birne“ mittendrin. Mit wenig Schlaf scheint der Torhüter jedoch gut klarzukommen, schließlich hat er die nächste Dose Energiedrink stets griffbereit.
Oberliga-Meister? Für Fraj nichts neues. Er gehörte zum legendären Meisterteam von 2015 unter Trainer Klaus Nülle, von dem nur noch ein paar Aktive dabei sind – Arnar Gudmundsson, Steve Kählke oder auch Kristaps Ence. Zu seinem Abschied kamen einige ehemalige Weggefährten in die Meerbachhalle, standen ihrem ehemaligen Schlussmann Spalier. Beispielsweise Sebastian Nülle, oder auch Rico Mittmann, der extra für diesen Moment aus Stralsund anreiste, um wenige Stunden später direkt wieder zurückzufahren. „Das war eine tolle Überraschung, ich habe mich sehr gefreut, dass so viele gekommen sind“, zeigte sich der 38-Jährige gerührt.
Mit dem Landkreis Nienburg verbindet „Birne“ Fraj ausschließlich den Handball. Eigentlich kommt er aus Garbsen, spielte zuvor bei der HSG Langenhagen. Mehrfach traf er mit seinem Team damals auf die Weserstädter, die auf dem Durchmarsch in höhere Ligen waren. „In Langenhagen war man mit einem dritten Platz am Saisonende völlig zufrieden, und ich wollte mich einmal in einer Klasse höher versuchen. Die Nienburger habe ich immer als tolle Mannschaft empfunden und mich daher zum Wechsel an die Weser entschieden“, erinnert er sich.Somit ging es für ihn 2009 von der einen zur anderen HSG. Unter Trainer Frank Käber ging es im Flug durch die Verbandsliga in die Oberliga und aus Frajs Versuch, sich eine Liga höher zu probieren, wurde direkt das Zwei-Klassen-Experiment. Zunächst teilte er sich mit André Rudolf oder auch Steffen Jakob den Platz zwischen den Pfosten, mauserte sich nach und nach zur Nummer eins. Zeitgleich erlebte er in der noch jungen Oberliga-Historie der Nienburger eine seiner bittersten Stunden in Rot-Schwarz. „Käber hatte mir signalisiert, dass ich mich gut entwickeln würde, und strich mich dann wenig später plötzlich aus dem Kader für das Derby gegen den SV Aue Liebenau. Da war ich richtig sauer.“
Neben Käber hat Fraj einige Trainer miterlebt, wie Claas Wittenberg, Klaus Nülle, Dean Schmidt, Dirk Pauling und zuletzt Carsten Thomas. Obwohl es nicht mit allen Übungsleitern immer reibungslos verlief, blieb „Birne“ weiterhin ein Nienburger. „Das Umfeld, die Fans, das Team, der Betreuerstab – das war und ist hier einfach einzigartig. Wir waren schon immer wie eine große Familie – das gibt es so kaum ein zweites Mal.“ Angebote von anderen Vereinen gab es zwar, aber länger als fünf Minuten habe er daher nie darüber nachgedacht, eins anzunehmen. „Solche Themen waren für mich immer schnell durch. Ich wusste, was ich hier in Nienburg hatte – warum sollte ich also in ein anderes Team wechseln.“Highlights gab es in seiner Zeit als „Meerbachspatze“ jede Menge. „In diesen 13 Jahren sind so viele unfassbar schöne Erinnerungen zusammengekommen, die kann man gar nicht alle aufzählen“, grinst der 38-Jährige, der derzeit ein Haus in Misburg saniert, um dort in ein paar Monaten einzuziehen. Beruflich ist der Elektromeister derzeit in Eilvese tätig. Autofahrten sind für ihn also kein großes Thema.
Seit ein paar Jahren ist der Keeper auch als Übungsleiter aktiv, im vergangenen Sommer übernahm er die Handballerinnen der SG Misburg. Und auch hier brachte er seine Siegergene direkt erfolgreich ein: Das Team stieg prompt von der Regionsliga in die Regionsoberliga auf. Damit machte Fraj quasi sein persönliches Double klar. Das Trainerdasein bereite ihm viel Spaß, auch wenn er bislang noch ohne Lizenz unterwegs ist. „Ich möchte auf jeden Fall noch den C- und B-Trainerschein machen, doch bislang war dafür einfach keine Zeit.“ Zur neuen Saison wird ihn ein ehemaliger Mitspieler der HSG als Co-Trainer unterstützen: Benjamin Hillebrandt.
„Birne ist einfach ein feiner Kerl, ist unser ‚Trainingsweltmeister‘, immer da und kann nach wie vor Spiele entscheiden“, lobt HSG-Coach Carsten Thomas seinen künftigen Stand-by-Torhüter. „Für Ludwig Meierhans war er ein guter Mentor, ist mit der Zeit etwas entspannter geworden und will weiterhin ab und an mittrainieren.“ Fraj selbst gibt zu, auf ein Trikot mit Drittliga-Beflockung nicht verzichten zu wollen. „Ich hoffe, dass ich ein paar Spiele machen darf und dem Team damit helfen kann“, blickt er freudig voraus.(Text und Foto: Die Harke (P. Keßler))
08 Sep
Ab sofort alle Neuigkeiten, Informationen, Tickets usw. der 1. Herren der HSG Nienburg unter www.meerbachspatzen.de!
02 Sep
Stets gelassen, immer für einen lockeren Spruch zu haben und absolut Handball-verrückt: Carsten Thomas!
27 Aug
Emotional, wissbegierig, motivierend; diese Attribute treffen alle auf den jungen Paul Hildebrandt zu. Der 22-jährige Spielmacher der HSG Nienburg ist ein waschechter Allrounder.